Ordentliche Stöcke sind das A und O für das Training von Eskrima, Arnis und Kali. Die genauen Anforderungen weichen in den zahlreichen Stilen leicht ab. Ihr Trainer kann Ihnen Empfehlungen geben, welche Stöcke Sie für das Training Ihres Systems benötigen. Hier bieten wir Ihnen einige grundsätzliche Informationen für Ihren Stockkauf.
Das wichtigste Material: Rattan
Im Stockkampf-Training werden in der Regel Stöcke aus Rattan verwendet. Sie sind stabil und gleichzeitig biegsam. Der Begriff Rattan stammt vom Malaiischen rotan. Das Material wird auch Peddigrohr oder Rotang genannt. Der große Vorteil von Rattan ist, dass es nicht splittert. Nach einer Weile nutzen sich Eskrima-Stöcke zwar ab und fasern aus. Aber sie brechen nicht so, wie man das etwa von Besenstielen aus Buche oder Esche kennt. Deshalb gibt es keine umherfliegenden Splitter. Die Verletzungsgefahr ist erheblich geringer.
Obwohl es so aussieht, ist Rattan eigentlich gar kein Holz, sondern ein Palmengewächs. Das Rohmaterial wird aus der Rattanpalme gewonnen, von der es zahlreiche Gattungen gibt. Die Triebe einiger Arten können über 100 Meter lang werden. Man verwendet die Rattan-Fasern unter anderem als Flechtmaterial für Körbe und Stühle. Mitunter wird Rattan mit Bambus verwechselt. Im Unterschied zum Bambus ist es jedoch nicht hohl – und daher fester. Stöcke aus Bambus sind für das Training von Escrima, Arnis und Kali nicht geeignet.
Länge, Durchmesser und Gewicht der Stöcke
Die ideale Länge des Stocks hängt von der Armlänge des Sportlers ab. Dazu gibt es eine einfache Faustregel: Der Stock sollte mindestens so lang sein wie der eigene Arm. Bei den meisten Menschen sind das zwischen 60 und 80 Zentimeter. Die Stöcke sollten weder zu dick noch zu dünn sein, sonst lassen sie sich nur schwierig halten. Wenn die Hand den Stock umschließt, darf nicht mehr als ein schmaler Spalt zwischen Fingern und Handballen bleiben, sonst ist der Stock zu dick. Sollten die Finger jedoch in den Ballen drücken, ist der Stock zu schmal.
Auch wenn man das vermuten könnte: Ein dicker Stock ist nicht immer schwerer als ein dünner. Denn die Rattanstöcke haben eine unterschiedliche Dichte. Für Anfänger sind leichte Stöcke am besten geeignet, um die Techniken unkompliziert erlernen zu können. Im Training genügt zwar zu Beginn meistens ein Stock, um die wichtigsten Übungen auszuführen. Dennoch ist es besser, gleich zwei zu kaufen, die zueinander passen. Denn den zweiten benötigt man im Training früher oder später sowieso, zum Beispiel für Sinawali-Drills.
Andere Materialien: Hartholz und Plastik
Rattan wird auch aus einem weiteren Grund verwendet: Seine Faserstruktur nimmt einen Teil der Schlagenergie auf, wenn die Stöcke aufeinanderschlagen. Bei regelmäßigem Training schont das die Handgelenke. Diesen Vorteil haben schwere Stöcke aus weniger flexiblen Materialen wie Hartholz oder Plastik zwar nicht. Dennoch werden solche Sticks von erfahrenen Stockkämpfern im Solotraining verwendet. Dabei stoßen sie nicht mit anderen Stöcken zusammen. Das zusätzliche Gewicht kann nützlich sein, um die Schlagkraft zu trainieren oder Wirbeltechniken zu verbessern.
Am Ende kommt es darauf an, dass der Trainierende sich mit dem Stock wohl fühlt. Das persönliche Gefühl sollte nicht ignoriert werden, denn Unbehagen hat häufig eine Ursache. Der Stock muss gut in der Hand legen und sich ohne große Anstrengung führen lassen. Wenn Sie weitere Fragen haben oder wissen möchten, welche Art von Stock zu Ihrer Form des Trainings passt, können Sie sich gern an unser Team wenden. Fightingsticks berät Sie per Email oder telefonisch.
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